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Transkranielle Hirnstimulationstherapie
=tDCS Transcranial direct current stimulation

Die transkranielle Hirnstimulationstherapie (tDCS) ist eine effektive, Nebenwirkung und Medikamenten freie Behandlungsmöglichkeit zur Behandlung von Depressionen und neurologischen schmerzhaften Störungen. Die transkranielle Hirnstimulationstherapie (tDCS) wird den betroffenen Menschen zuerst in der SchmerzMedizinLuzern erklärt, dann aber ambulant zu Hause angewandt. Die einzelnen Therapiesitzungen dauern 20- 30min. In dieser Zeit können die behandelten Patienten einer entspannten Tätigkeit wie Lesen oder Fernsehen nachgehen.

Depressionsbehandlung

 

Bei leichten depressiven Symptomen kann die tDCS als alleinige Therapie wirksam sein. In der Behandlung von schweren und länger andauernden Depressionen kann die transkranielle  Hirnstimlationstherapie als Zusatztherapie zu anderen Therapien (Medikamente, Psychotherapie) eingesetzt werden.

Untersuchungen zeigen bei Depressionen veränderte Hirnaktivitäten in der in der frontalen Hirnregion (Stirnregion). Mit der tDCS kann diese Hirnregion durch sanfte elektrische Reize durch die Haut und Schädel hindurch diese Hirnregionen stimulieren und somit depressive Symptome lindern. Die tDCS war in Studien in bis zu 50% der behandelten Menschen mit Depressionen innerhalb 3 Wochen wirksam mit Stimmungsaufhellung, Verbesserung der Schlafqualität, Steigerung der Leistungsfähigkeit und Verminderung von Angstgefühlen.

 

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Zur Depressionsbehandlung wird die tDCS in den ersten 3 Wochen täglich während 30 Minuten durchgeführt. Danach können die Intervalle individuell verlängert werden. Nach 2 und 4 Wochen wird der Erfolg in der Sprechstunde überprüft. Falls nach 2 Wochen aber spätestens nach 4 Wochen keine Wirkung eintritt wird die Therapie abgebrochen. Bei positiver Wirkung kann ein Gerät gekauft oder die Behandlungen ambulant in der SchmerzMedizin erfolgen. Es hängt hier von den finanziellen Möglichkeiten und von der Länge des noch wirksamen Behandlungsintervalls ab.

Die Kosten für das Material und das Geräte (Miete, Kauf oder Miet-Kauf) werden von den Versicherern nicht übernommen und belaufen sich auf knapp 1200.- CHF für die Testphase.

Ablauf der Behandlung:

Mögliche Nebenwirkungen: Kribbeln und Jucken, lokale Rötung, Kopfschmerzen und unspezifisches Unwohlsein.

Wann kann die Therapie nicht durchgeführt werden:

  • implantierte intrakranielle Elektroden

  • Cochlea-Implantat

  • früher erfolgte Operation am Gehirn

  • ventrikulo-peritonealer Shunt

  • Herzschrittmacher oder Defibrillator

  • Schwangerschaft

 

Auswahl wissenschaftlicher Artikel:

  • Lippold OC, Redfearn JW. Mental changes resulting from the passage of schmall direct currents through the human brain. Br J Psychiatry J Ment Sci. November 1964;110:768–72. 

  • Brunoni AR, Amadera J, Berbel B, Volz MS, Rizzerio BG, Fregni F. A systematic review on reporting and assessment of adverse effects associated with transcranial direct current stimulation. Int J Neuropsychopharmacol. September 2011;14(8):1133–45. 

  • Tortella G. Transcranial direct current stimulation in psychiatric disorders. World J Psychiatry. 2015;5(1):88. 

  • Bikson M, Grossman P, Thomas C, Zannou AL, Jiang J, Adnan T, u. a. Safety of Transcranial Direct Current Stimulation: Evidence Based Update 2016. Brain Stimulat. September 2016;9(5):641–61. 

  • Brunoni AR, Moffa AH, Fregni F, Palm U, Padberg F, Blumberger DM, u. a. Transcranial direct current stimulation for acute major depressive episodes: meta-analysis of individual patient data. Br J Psychiatry J Ment Sci. Juni 2016;208(6):522–31. 

  • Lefaucheur J-P, Antal A, Ayache SS, Benninger DH, Brunelin J, Cogiamanian F, u. a. Evidence-based guidelines on the therapeutic use of transcranial direct current stimulation (tDCS). Clin Neurophysiol. Januar 2017;128(1):56–92. 

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