Esketamin Nasenspray
Die SchmerzMedizinLuzern ist für die Applikation von intranasal
verabreichtem Esketamin zertifiziert.
Esketamin ist seit 2020 in der Schweiz zur Behandlung von schweren Depressionen in Form eines Nasensprays als Drittlinientherapie zugelassen.
Über die Notwendigkeit (Indikation) einer Therapie mit Esketamin nasal muss obligat der behandelnde Psychiater oder die behandelnde Psychiaterin entscheiden und auch das Kostengutsprachegesuch beim Versicherer stellen.
Für eine Kostengutsprache müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, unter anderem:
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Diagnose einer therapieresistenten Depression.
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Erfolgloser Einsatz von mindestens 2 Antidepressiva aus zwei unterschiedlichen Klassen in genügend hoher Dosis und über einen genügend langen Zeitraum.
Bei jeder Therapiesitzung können behandlungsbedürftige Nebenwirkungen auftreten. Sehr häufig treten ein starker Blutdruckanstieg und dissoziative Zustände (ausserkörperliche Wahrnehmungen) auf. Während den Therapiesitzungen werden von der Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic verschiedene Sicherheitsmassnahmen, wie z.B. die regelmässige Messung des Blutdruckes verlangt. Bei gewissen Vorerkrankungen darf Spravato® nicht verabreicht werden: solche Kontraindikationen sind beispielsweise ein früherer Hirnschlag, ein kurz zurückliegender Herzinfarkt oder eine vorhandene Suizidalität.
Die Therapiedauer wird vom behandelnden Psychiater und von der behandelnden Psychiaterin bestimmt. Die Therapie beginnt in der Regel mit zwei Therapiesitzungen pro Woche für 4 Wochen. Die Intervalle können bei Erfolg der Therapie verlängert werden.
Bei Risikopatienten oder nach einer ersten Ablehnung der Kostenübernahme durch die Versicherung kann man die Wirkung von Esketamin zuerst über eine Infusion sanft und in langsam steigernder Dosis austesten.
Bei weiteren Fragen stehe ich den behandelnden Psychiaterinnen und Psychiatern gerne zur Verfügung (041 500 73 20 / schmerzmedizin@hin.ch).
Dr.med. Patrick Willimann